„Dacheinsturz“ im Dorfgemeinschaftshaus
Am 17. und 18. September präsentierte der Kinderchor der Concordia Limbach das Dachbodenmusical Maledix und Scribifax von Mechtild von Schönebeck.
Ein Jahr aufwendiger Proben lag nun hinter uns. 37 Kinder im Alter von 5 bis 14 waren bis aus Äußerste gespannt. Wird sich die viele Arbeit gelohnt haben?
Das Musical startet, indem alle auf dem Dachboden lebenden Tiere langsam aus ihrem Schlaf erwachen und mit Reparaturarbeiten des Dachbodens beginnen.
Dort leben Fledermäuse, die sich darauf spezialisiert haben, mittels ihres Radarsystems tierische Verkehrssünder zu fassen. Prompt haben sie die beiden Käuze Maledix und Scribifax erwischt. Den beiden drohen als Buße 200 Arbeitsstunden – eine willkommene Hilfe bei der Dachreparatur.
Schon normale Käuze hätten dazu keine Lust, und erst recht nicht Maledix, ein miesmacherischer Zauberer, und Scribifax, ein Poet und Theaterautor.
Zunächst stellten sich in wunderbar klar und ausdrucksvoll gesungenen Liedern die beiden Käuze vor: „Ich bin der Zauberer Maledix“ und „Man nennt mich Scribifax“.
Daraufhin wissen alle Tiere, wie sie die beiden einschätzen können und es bilden sich in einem wilden Tanz zwei Fanclubs: die „Pessimisten“ und die „Optimisten“, die Ihre Positionen singend kundtun: „Meckern tut not“ gegen „Lachen tut not“.
Die Spinnen warnten immer wieder vor dem Dacheinsturz, sie haben sich im dem Tango Rhythmus näher vorgestellt: „Wir Spinnen häkeln, stricken, weben…“
Ohne die vier Glühwürmchen geht „nix“! Das haben die vier eindrucksvoll in ihrem Lied „Wer macht zum Tag die Nacht?“ sowie ihrem Rap „Helle Sprüche“ bewiesen.
Auch die Fledermausrevue mit ihren sehr unterschiedlichen Charakteren war beeindruckend!
Seppel sang und tanzte wunderbar zur bayrischen Volksmusik, der Maler Tizian sang im barocken Stil über sein Idol und sprühte im Anschluss mit roter Farbe einen Kauz!
Rilke und Schumi rappten sich in die Herzen der Zuschauer! Auch die Primadonna wurde wunderbar übertrieben dargestellt.
Absoluten Wiedererkennungswert aus der Sendung mit der Maus wurde mit dem fetzig dargebrachten Song als Mausi vorgestellt.
Hooker wurde mit einer wunderbar weichen Swing-Stimme vorgetragen und der Schlagzeuger Ringo, der außer Mouth-Boxing „Bum tschak…“ kaum Worte hat, fanden beim Publikum riesige Resonanz.
Besonders beeindruckend waren die singenden gegenseitigen Schuldzuweisungen der beiden rivalisierenden Gruppen. „Ihr seid Schuld“, dabei waren alle 37 Kinder auf der Bühne gefordert!
Und es kam wie es kommen musste, der baufällige Dachstuhl krachte tatsächlich mit viel Getöse, Lichteffekten, Nebel und Geschrei ein. Diese Szene löste bei Groß und Klein Erschrecken und Erstaunen aus.
Besonderen Wert hat die Leiterin des Kinderchores, Anja Schnabel, auf die musikalische Begleitung gelegt. Ihr ist es wichtig, nicht ausschließlich mit Playback zu arbeiten. Die meisten Stücke wurden live von Chiara Mercan am Klavier und Cembalo sowie von Bettina Hentrich an der Geige gespielt. Beide Musikerinnen sind einfühlsam auf die Kinder eingegangen.
Dabei war die musikalische Bandbreite sehr groß: Über Barockes hin zu Opernzitaten, Volksmusik, Tango, Rap, Mouth-Boxing, Chopin, Swing… Es war für jeden Geschmack etwas dabei!
An beiden Tage war das Dorfgemeinschaftshaus vollbesetzt und das Publikum belohnte die Kinder mit immer wieder kehrendem begeistertem Szenenapplaus. Im Anschluss an die Vorführung war an beiden Tagen Entspannung bei Kaffee und Kuchen angesagt.
Zu danken war natürlich allen helfenden Händen, vom Kostümschneider bis zum Kulissenbau und vielem mehr, ohne die das Musical in dieser Form nicht durchführbar gewesen wäre und natürlich der Hauptakteurin und Chorleiterin Anja Schnabel, die uns allen zwei unvergessliche Aufführungen bescherte.